Landschaftsplanung als Qualitätssicherung zur Umsetzung der Strategie des Gender Mainstreaming

Theoretische und methodische Konzepte eines gendergerechten Planungsprozesses als Bestandteil des Örtlichen Entwicklungskonzeptes dargestellt an der Fallstudie Tröpolach/Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See (Kärnten)


In der Arbeit werden theoretische und methodische Konzepte der Landschaftsplanung zur Umsetzung von Gender Mainstreaming beschrieben. Anhand der Fallstudie Tröpolach/Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See werden landschaftsplanerische Arbeitsschritte eines gendergerechten Planungsprozesses als Bestandteil eines Örtlichen Entwicklungskonzepts aufgezeigt. Die differenzierte Betrachtung aus der Genderperspektive erfolgt durch die strukturalistische Arbeitsweise in der Landschaftsplanung, die am Institut für Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur Wien gelehrt wird. Die landschaftsplanerische Erhebung und Bewertung der Bau- und Freiraumstrukturen wird ergänzt durch eine Interpretation von demographischen Daten und Befragungen, die Rückschlüsse auf den Alltag von Frauen und Männern bezogen auf Lebensphase und -situation ermöglichen. Die Auswirkungen der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Durchführung eines Planungsprozesses auf Gemeindeebene werden hinsichtlich Gleichstellung und Chancengleichheit geprüft. Ausgehend von einer systematischen landschafts- und freiraumplanerischen Erhebung und Bewertung werden Vorbilder, Leitbilder und Wertvorstellungen untersucht, die dem gängigen Planungskonzept in der Fallstudie zu Grunde liegen. Die „Praxis der Vermittlung und Verhandlung“ (Libreria delle donne di Milano, 1995) wird anhand verschiedener Methoden zur Sensibilisierung und Beteiligung von BewohnerInnen und Qualifizierung von Planungsfachleuten reflektiert dargestellt. Ziel ist es, Prinzipien eines gendergerechten Planungsprozesses auszuarbeiten und rechtliche Anknüpfungspunkte im Örtlichen Entwicklungskonzept aus der Gender Perspektive aufzuzeigen. Aufbauend auf die Erfahrungen der Fallstudie werden gängige Gender Mainstreaming-Methoden mit der landschaftsplanerischen, strukturalistischen Arbeitsweise verglichen. Ziel der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Planung ist, Strukturen zu fördern, die die Gleichstellung von Frauen und Männern bei Akzeptanz ihrer Verschiedenheit im Sinne der Chancengleichheit und ihre baulich-räumliche und sozioökonomische Situation unterstützen. Ergebnis ist, dass die Arbeitsweise der Landschaftsplanung, die auf einer kritischen und feministischen Theorie beruht, theoretische und methodische Konzepte zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der räumlichen Planung beinhaltet und Erweiterungen bezogen auf eine Genderperspektive ermöglicht – im Sinne von „Planerische Theorie produzieren, heißt reflektierte Praxis in Wort fassen“ (vgl. Liberia delle donne di Milano, 1997; Schneider, Gerda, 2006).
Dissertationen der Universität für Bodenkultur Wien Band 65 240 Seiten, Format 15 x 21 cm, inklusive zahlreicher Abbildungen und 6 Karten, Broschur ISBN 978-3-900782-60-3



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